Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Klimaschutz zum Mitnehmen!

Öko-Demokraten wollen einen Mehrweg-Coffe-to-go-Becher für die Stadt und den Landkreis Landshut

Elke März-Granda und Renate Hanglberger

Vor der Arbeit schnell noch zum Bäcker und einen „Coffee-to-go“ mitnehmen - für viele gehört das zum alltäglichen Morgenritual. Danach landet der Pappbecher mitsamt Plastikdeckel bestenfalls im Mülleimer als Restmüll. „Viele Becher werden aber auch achtlos am Straßenrand und in Grünanlagen entsorgt“, kritisieren Stadträtin Elke März-Granda und Kreisrätin Renate Hanglberger von der ÖDP.

Laut der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland pro Stunde ca. 320.000 Coffee-to-go-Becher weggeworfen. Pro Jahr sind das fast drei Milliarden Becher. Deutschlandweit würden für deren Herstellung beispielsweise ca. 29.000 Tonnen Papier (oder 43.000 Bäume), 3000 Tonnen Rohöl und 1,5 Mrd. Liter Wasser pro Jahr benötigt. Dies entspricht dem Wasserjahresverbrauch von 32.000 Menschen, der CO2-Ausstoß pro Jahr beläuft sich auf 110.000 Tonnen.

„Runtergerechnet bedeutet das allein für die Stadt Landshut ca. 6700 Becher pro Tag und in der Summe ca. 2,5 Millionen Einwegbecher pro Jahr“, hat März-Granda berechnet. Zusätzlich lassen sich die Coffee-to-go-Becher auf Grund der Kunststoffbeschichtung nur sehr schwer recyceln, da sie aus einem Verbundwerkstoff bestehen und eigentlich nur verbrannt werden können. „Mit einer Gebrauchsdauer von nur ca. 15 Minuten pro Becher wird im Grunde in ein Wegwerfprodukt investiert“, moniert Hanglberger.

Die Landshuter ÖDP will das Müllproblem nun anpacken und regt an, dass ein Mehrwegbecher mit einem Landshut-Motiv, also ein umweltfreundlicher „Landshut-Becher“ über die Firma ReCup eingeführt werden soll. Gemeinsam mit dem Amt für Stadtmarketing, dem Fachbereich Abfallwirtschaft/Umweltschutz und dem Klimaschutzmanagement soll eine Kampagne für den „Landshut-Becher“ gestartet werden. Dabei sollen möglichst viele Partner gefunden werden, die sich dem Pfandsystem anschließen. Auch sollen stadteigene Kantinen und Einrichtungen den „Landshut-Becher“ einführen, falls noch kein Pfandsystem vorhanden ist.

Das ReCup-Pfandsystem ist das in Süddeutschland am weitesten verbreitete Pfandsystem und wurde u.a. in Rosenheim, Freising, Straubing und München bereits erfolgreich initiiert. Mittlerweile beteiligen sich deutschlandweit rund 1400 Partner am ReCup-Pfandsystem.

Das Prinzip ist sehr einfach, erläutert März-Granda: Kaffeetrinker zahlen künftig einen Euro Pfand für den "Landshut-Becher" und können ihn anschließend bei allen am System teilnehmenden Cafés, Bäckereien, und Geschäften – nicht nur in Landshut, sondern in ganz Deutschland - wieder abgeben. Ein Becher aus Landshut werde also beispielsweise auch in Sylt akzeptiert – das System sei folglich gerade für Pendlern/-innen ausgesprochen praktisch.

Man hoffe, dass dies bei den Kaffeekunden gut ankomme, dann könne das Mehrwegsystem großflächig eingeführt werden. In der Stadt gibt es bereits zwei Geschäfte und im Landkreis ein Geschäft, die ReCup-Becher anbieten.

Der Becher wird nach dem Gebrauch gespült und kann für den nächsten Kaffee wiederverwendet werden. Insgesamt könne der Becher mindestens für 500 Spülgänge genutzt werden. Die ReCup-Becher sind aus Polypropylen (PP) und damit geschmacksneutral, lebensmittelecht, BPA-frei und spülmaschinenfest. Die Becher sind frei von Weichmachern und Schadstoffen, die sich durch Heißgetränke lösen könnten. Darüber hinaus werden sie in Deutschland produziert und sind zu 100 Prozent recycelbar: Wenn sie kaputt oder nicht mehr nutzbar sind, können diese von den Geschäften kostenlos an ReCup zurückgesendet werden, damit sie weiterverwertet werden können.

Die Öko-Demokraten erhoffen sich von dem Projekt, einen Großteil des Plastikmülls zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch wäre das ein richtiger Schritt gegen die zunehmende Vermüllung unserer Landschaft. „Außerdem kann Landshut damit schon jetzt auf das drohende Plastikverbot der EU reagieren und zum Abfallvermeidungskonzept der Stadt beitragen“, so März-Granda.

Zurück

ÖDP – ökologisch und sozial

Engagement unterstützen!